Nachhaltigkeit, Corporate Social Responsibility

Verankerung von Nachhaltigkeit im Unternehmen

(Quelle: keport - depositphotos.com)

09.02.2021 - Dass Corporate Social Responsibilty (CSR) in Unternehmen seit Jahren immer mehr an Bedeutung gewinnt, ist unbestritten. Wie jedoch lässt sich CSR im Betrieb implementieren? Entscheidend ist ein strukturiertes Vorgehen, ein klares Konzept sowie eine eindeutige Anbindung an das jeweilige Kerngeschäft. Sie muss im Einklang mit den ökonomischen Zielen stehen und auf der eigenen Wertschöpfungskette sowie den vorhandenen Ressourcen aufbauen.

1. Ziel

Ständige Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten in allen Bereichen des Unternehmens.

 

2. Vorgehen

Um Nachhaltigkeitsaspekte dauerhaft in das Tagesgeschäft des Unternehmens zu integrieren und einen Prozess der kontinuierlichen nachhaltigen Verbesserung herbeizuführen, sollten neben der regelmäßigen Überprüfung und Anpassung der Maßnahmen und der Identifizierung neuer Handlungsfelder weitere gezielte Maßnahmen ergriffen werden. Der Umfang dieser Maßnahmen hängt dabei auch von den bereits vorhandenen Strukturen im Unternehmen ab. Folgend werden ausgewählte Maßnahmen zur dauerhaften Verankerung von Nachhaltigkeitsaspekten im Unternehmen näher beschrieben. Diese Maßnahmen wirken sich auch über das Nachhaltigkeitsmanagement hinaus positiv auf die Leistungsfähigkeit des Unternehmens aus.

 

3. Maßnahmen

  • Regelmäßiges Monitoring sowie Ermittlung neuer Handlungsfelder (vgl. Nachhaltigkeitsmanagement-Prozess)
  • Mitarbeitermotivation und -einbindung
  • Interne Kommunikation
  • Nachhaltigkeitsleitbild
  • Ideenmanagement
  • Lieferanteneinbindung
  • Kundenkommunikation

 

3.1 Mitarbeitermotivation und -einbindung

Ziel

Sensibilisierung und Motivation der Mitarbeiter für Nachhaltigkeitsthemen und Einbindung der Mitarbeiter in die Nachhaltigkeitsbestrebungen des Unternehmens.

Vorgehen

Die Einführung eines Nachhaltigkeitsmanagements kann nur dann erfolgreich sein, wenn es von allen Mitarbeitern mitgetragen und unterstützt wird. Es ist daher von zentraler Bedeutung, die Motivation der Mitarbeiter für dieses Thema zu fördern und sie aktiv in Nachhaltigkeitsmaßnahmen des Unternehmens einzubinden. Dabei ist es wichtig, den Mitarbeitern die Notwendigkeit und die positiven Auswirkungen nachhaltigen Handelns deutlich zu machen.

Ökonomischer, ökologischer, sozialer und individueller Mehrwert sind gleichermaßen hervorzuheben. Geschäftsführung und Führungskräfte sollten sich ihrer Vorbildfunktion bewusst sein und entsprechend handeln. Motivierte Mitarbeiter sind häufig effizienter, produktiver und zufriedener. Außerdem fühlen sie sich stärker mit dem Unternehmen verbunden, was zu einer Verringerung der Fluktuation und damit zu weniger Personalbeschaffungskosten und Wissensverlust führt.

Maßnahmen

  • Aufklärung über die Gründe und den Nutzen nachhaltigen Handelns
  • Anreize für nachhaltiges Handeln
  • Durchführung von Mitarbeiterbefragungen

 

3.2 Interne Kommunikation

Ziel

Gezielte Weitergabe relevanter (Nachhaltigkeits-) Informationen innerhalb des Unternehmens.

Vorgehen

Die interne Kommunikation dient dazu, relevante Informationen gezielt an die Mitarbeiter weiterzugeben und sie so aktiv einzubeziehen. So sollte in internen Kommunikationsrichtlinien festlegt werden, wer wen wann wie worüber und in welchem Umfang zu informieren hat, da nur informierte Mitarbeiter Verantwortung übernehmen und entsprechend handeln können. Je nach Unternehmensstruktur können unterschiedliche Kommunikationsinstrumente eingesetzt werden. Grundsätzlich ist eine Kombination unterschiedlicher Instrumente sinnvoll. Insgesamt fördert eine durchdachte interne Kommunikation die Glaubwürdigkeit und Transparenz im Unternehmen. Auch schafft sie bei Mitarbeitern ein Verständnis für unternehmensinterne Zusammenhänge und stärkt damit die

Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Unternehmensbereichen. Informierte Mitarbeiter sind dadurch oftmals leistungsbereiter, zufriedener und fühlen sich dem Unternehmen stärker verbunden.

Kommunikationsinstrumente (Auswahl)

Persönlich:

  • Mitarbeitergespräch
  • Mitarbeiterversammlung

Digital:

  • Rundmail
  • Intranet
  • Microblogging- bzw. Messenger-Dienste

Klassisch:

  • Rundschreiben
  • Schwarzes Brett
  • Mitarbeiterzeitschrift

 

3.3 Nachhaltigkeitsleitbild

Ziel

Formulierung und Kommunikation eines Nachhaltigkeitsleitbildes zur Verankerung von Nachhaltigkeitsaspekten in der Unternehmensstrategie.

Vorgehen

Das Nachhaltigkeitsleitbild stellt das Selbstverständnis des Unternehmens in Bezug auf Nachhaltigkeitsaspekte dar. Das Leitbild soll unter anderem die Werte und Grundsätze sowie die Ziele des Unternehmens im Hinblick auf nachhaltiges Handeln darstellen, so dass ein gemeinsames Verständnis von Nachhaltigkeit entsteht. Neben der Formulierung eines Nachhaltigkeitsleitbildes können Nachhaltigkeitsaspekte auch in ein bestehendes Unternehmensleitbild integriert werden. Ein Leitbild trägt zu Orientierung und Klarheit bei und soll die Mitarbeiter zu eigenständigem Handeln inspirieren. Darüber hinaus werden durch ein Leitbild und dessen Kommunikation Konflikte und Abstimmungsaufwände bei der täglichen Arbeit reduziert, was sich positiv auf die Mitarbeiterzufriedenheit auswirkt.

 

3.4 Ideenmanagement

Ziel

Strukturierte Erfassung und Bearbeitung von Vorschlägen und Ideen zur Verbesserung von Arbeitsabläufen, Arbeitsbedingungen und Zusammenarbeit im Unternehmen.

Vorgehen

Im Rahmen des Ideenmanagements können Mitarbeiter Vorschläge zur nachhaltigen Verbesserung des Unternehmens machen. Der Stand der Bearbeitung bzw. der Grund für die Entscheidung, ob Vorschläge umgesetzt werden können oder nicht, soll möglichst transparent gemacht werden (s. Abb. 1). Es sollte deutlich gemacht werden, dass insbesondere Vorschläge zur Verbesserung nachhaltiger, d.h. ökonomischer, ökologischer, sozialer und mitarbeiterbezogener Bedingungen, von besonderer Bedeutung sind.

 

3.5 Lieferanteneinbindung

Ziel

Sensibilisierung der Lieferanten für das Thema Nachhaltigkeit und Auswahl von Schlüssellieferanten für die gezielte Zusammenarbeit im Bereich Nachhaltigkeit.

Vorgehen

Die Zusammenarbeit mit Lieferanten ist ein wesentlicher Bestandteil des Nachhaltigkeitsmanagements, da dadurch eine Transparenz entlang der Wertschöpfungskette ermöglicht werden kann. So sollten Lieferanten regelmäßig zu Nachhaltigkeitsaspekten befragt werden, um darauf basierend das nachhaltige Wirtschaften der Lieferanten fördern und ausgewählte Lieferanten systematisch in die Nachhaltigkeitsbestrebungen des Unternehmens einbinden zu können. Außerdem sollten die Lieferanten Anreize erhalten, nachhaltiger zu handeln.

Maßnahmen

  • Durchführung von Lieferantenbefragungen und ggf. Audits
  • Anreize für nachhaltiges Handeln der Lieferanten

 

3.6 Kundenkommunikation

Ziel

Systematische Kommunikation der Nachhaltigkeitsbestrebungen des Unternehmens gegenüber den Kunden.

Vorgehen

Die Forderungen von Abnehmern und Endverbrauchern nach umwelt- und sozialverträglich produzierten Produkten nehmen laufend zu und haben einen erheblichen Einfluss auf Kaufentscheidungen. Daher ist es für Unternehmen von großer Bedeutung, ihre Nachhaltigkeitsbestrebungen gegenüber ihren Kunden glaubwürdig, verständlich und nachvollziehbar zu kommunizieren. Die Kundenkommunikation trägt so zur Transparenz entlang der Wertschöpfungskette bei.

Maßnahmen

  • Durchführung von Kundenbefragungen
  • Entwicklung geeigneter Kommunikationsstrategien

 

4. Einbettung in greenQuality

Zuordnung greenQuality-Portfolio

20302_Home_of_Management_Systems

 

5. Verwandte Themen

CSR, Umweltschutz, Arbeits- und Gesundheitsschutz, Qualitätsmanagement, Personalmanagement

 

6. Quellen

  • Handbuch Nachhaltigkeits-Management 2., korrigierte Auflage, WTSH Wirtschaftsförderung und Technologietransfer Schleswig-Holstein GmbH, 2018

 

 

Abbildung 1: beispielhafte Umsetzung des Ideenmanagements

Eingereichter

Vorschlag (ggf. mit

Begründung)

Datum

des Vorschlags

Vorschlag

von

Bearbeitungsstatus

(umgesetzt/

in Bearbeitung/

nicht umzusetzen)

Verantwortliche

Abteilung

bzw. Personen

Kommentar

der Unternehmenssteuerung

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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