Nachhaltigkeit, Nachhaltigkeitsmanagement, Ökologie

Nachhaltigkeitsbericht

(Quelle: stockasso - depositphotos.com)

04.02.2021 - Nachhaltigkeit und Umweltschutz sind auch in der Wirtschaft seit vielen Jahren wichtige Faktoren. Die Tätigkeiten und Leistungen, mit denen Unternehmen hinsichtlich dieser Themen Verantwortung übernehmen - im eigenen Betrieb und in der Wertschöpfungskette, für die Umwelt und für die MitarbeiterInnen-, werden heutzutage in einem Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht.

1. Definition

Nachhaltigkeitsberichte werden von Unternehmen freiwillig veröffentlicht, um die gesellschaftlichen und ökologischen Auswirkungen ihres Kerngeschäfts sowie ihr Engagement in Themen der Nachhaltigkeit darzustellen. Ein Nachhaltigkeitsbericht unterstreicht zurecht häufig die positiven Aspekte im Sinne von „tue Gutes und rede darüber“. Im Interesse der Glaubwürdigkeit sollte er aber auch offen beschreiben, wo es noch Verbesserungspotenziale gibt und wo Ihr Unternehmen allein keine Lösung herbeiführen kann. Ein guter Nachhaltigkeitsbericht beschreibt das Erreichte und noch nicht Erreichte anhand konkreter Beispiele. Er enthält zudem relevante und überprüfbare Kennzahlen zu Ihren Zielen und Maßnahmen.

Ein Nachhaltigkeitsbericht wirkt gleichzeitig nach innen (d. h. im Unternehmen) und außen. Im Unternehmen erfüllt er die Funktion, Führung und Mitarbeiter für den Erfolg oder Misserfolg der Nachhaltigkeitsaktivitäten zu sensibilisieren, auf Risiken hinzuweisen und eine Aufbruchsstimmung für neue Ziele und Aktivitäten zu erzeugen. Nach außen beantwortet der Bericht berechtigte Informationsbedürfnisse beispielsweise von Anwohnern und Kunden und signalisiert die Transparenz und Gesprächsbereitschaft des Unternehmens.

 

2. Nutzen

Interner Nutzen: 

1. Entwickeln einer Vision und Strategie für Nachhaltigkeit

Im Rahmen der Berichterstattung kann Ihr Unternehmen eine Vision und Strategie für ein nachhaltigeres Handeln entwickeln und nachhaltigere Produkte und Dienstleistungen anbieten. Im Laufe des Berichtsprozesses ist es möglich, Zusammenhänge zwischen der Implementierung des Berichtsprozesses und der strategischen Entwicklung des Unternehmens zu erkennen.

2. Verbesserte Management-Systeme, interne Prozesse und Zielsetzungen

Ein wesentlicher Vorteil des Berichtsprozesses besteht darin, dass Ihr Unternehmen Fortschritte nachverfolgen und verbesserungsbedürftige Bereiche benennen kann. Sie können die Resultate verwalten und bei Bedarf Änderungen vornehmen. Verfolgt und bewertet Ihr Unternehmen erst einmal seine eigene Leistung, lassen sich verbesserungsbedürftige Bereiche ausmachen, z. B. mögliche Produktivitätssteigerungen und Kosteneinsparungen. Sobald Ihr Unternehmen mit der Berichterstattung begonnen hat, steigen die Erwartungen, dass Sie sich in Hinblick auf Ihre Leistungsziele kontinuierlich verbessern.

3. Erkennen von Stärken und Schwächen

Der Berichtsprozess deckt frühzeitig Schwachstellen auf und fördert unerwartete Geschäftsmöglichkeiten zutage. Mithilfe dieser Entdeckungen kann das Management Ihres Unternehmens potenziell schädliche Entwicklungen bewerten, bevor sie als unerwünschte Überraschungen auf-treten (d. h. Risikomanagement). Sie können noch vor den Wettbewerbern Geschäftsmöglichkeiten ergreifen. Außerdem erkennen Sie im Laufe des Berichtsprozesses, welche Bereiche nicht so gut verwaltet werden, wie Sie zunächst angenommen haben. Das Ansehen Ihres Unternehmens könnte dadurch auf dem Spiel stehen. Häufig erkennen Unternehmen auch entscheidende Problemfelder, die bisher außer Acht geblieben sind.

4. Mitarbeiter gewinnen, motivieren und binden

Die hohen Leistungsstandards und das Ansehen Ihres Unternehmens sind „immaterielle Werte“ Ihres Unternehmens, mit deren Hilfe Sie Mitarbeiter gewinnen und motivieren können. Mit dem Erstellen des Berichts verdeutlichen Sie, dass Ihr Unternehmen nicht nur über Themen der Nachhaltigkeit „redet“, sondern auch dazu bereit ist, diese öffentlich zu diskutieren, sich daran messen zu lassen und darauf zu reagieren. Damit steigern Sie das Vertrauen Ihrer Mitarbeiter in das Unternehmen als ihr Arbeitgeber und stärken Ihr Ansehen. Ihre Mitarbeiter werden letztlich mehr leisten und länger im Unternehmen bleiben, wenn sie motiviert und bestärkt werden und hinter den strategischen Zielen stehen.

Externer Nutzen:

5. Höheres Ansehen, mehr Vertrauen und Respekt

Das Ansehen, das Vertrauen und der Respekt, den Ihr Unternehmen genießt, hat Einfluss auf die wichtigsten Stakeholder Ihres Unternehmens. Daher gibt es immer Be-denken, dass das Ansehen eines Unternehmens Schaden nehmen könnte, wenn potenzielle Risiken oder schlechte Neuigkeiten über dieses Unternehmen veröffentlicht werden. Ihre natürliche Reaktion ist, derartige Eingeständnisse zu vermeiden. Dennoch kann Ihnen eine ausgewogene Berichterstattung Vertrauen und Ansehen verschaffen. Ausgewogen ist eine Berichterstattung über Dinge, die gut laufen, aber auch über Dinge, bei denen es noch Verbesserungsbedarf gibt.

6. Mittelbeschaffung

Finanzkapitalgeber stellen Unternehmen heutzutage kritische Fragen. Kreditinstitute und Investoren berücksichtigen bei der Bewertung von Unternehmen immer häufiger die Leistungen bei verschiedenen Aspekten der Nachhaltigkeit, wie verantwortungsbewusstem Führungsstil, ethischen Werte, sozialen Prioritäten und Umweltschutzmaßnahmen.

Gemeinnützige Organisationen sind in einer ähnlichen Situation, wenn sie darauf angewiesen sind, für die Finanzierung ihrer Projekte Spender bzw. Sponsoren zu finden. Mit der Umsetzung eines GRI-Berichtsprozesses kann Ihr Unternehmen den generellen Umgang mit Themen der

Nachhaltigkeit verbessern und sich auf eine offene Diskussion über Ihre Leistung einlassen. Sie beweisen damit ein professionelles Leistungsmanagement, das Ihnen Zugang zu Finanzmitteln verschaffen kann.

7. Transparenz und Dialog mit Stakeholdern

Die Erstellung von Nachhaltigkeitsberichten ist ein wichtiges Mittel, um Transparenz zu erzielen und den Stakeholdern Ihres Unternehmens Ihre Nachhaltigkeitsleistungen darzulegen. Als KMU sind Ihre Stakeholder wahrscheinlich Ihre Kunden, Lieferanten, die Interessenverbände Ihrer lokalen Gemeinschaft, Finanzkapitalgeber, Mitarbeiter und Eigentümer. Durch die Beziehungen, die der Berichtsprozess zwischen Ihrem Unternehmen und seinen Stakeholdern schaffen kann, erhalten Sie Feedback zu Ihren Geschäftstätigkeiten, sodass Sie Prozesse überprüfen und Geschäftsmöglichkeiten ausfindig machen können.

8. Wettbewerbsvorteile schaffen – Führungsposition einnehmen

Die Nachhaltigkeitsberichterstattung ist in allen Regionen und Sektoren, insbesondere bei den KMU, noch immer nicht gängige Praxis. Daher kann sich Ihr Unternehmen als „Nachhaltigkeitsführer“ bezeichnen. Das ist deshalb besonders wichtig, weil eine wachsende Zahl größerer Unternehmen potenzielle und aktuelle Lieferanten auf ihre wirtschaftliche, gesellschaftliche und ökologische Leistung und deren Auswirkung auf ihre eigene Lieferkette hin abklopfen. Durch die Fähigkeit, vorhandenen und potenziellen Kunden Ihres Unternehmens Ihre Verpflichtung zu einer nachhaltigen Geschäftsausübung zu demonstrieren, erhöhen sich Ihre Chancen, von größeren Unternehmen als bevorzugter Lieferant ausgewählt zu werden.

 

3. Ablauf

Abbildung 1. Entwicklungsprozess des Nachhaltigkeitsberichts

3.1 Vorbereitung

Ziel

Hauptziel in dieser Phase ist es, den Berichtsprozess vorzubereiten. 

Vorgehen

  • Wählen Sie ein Team für den Nachhaltigkeitsbericht, das den Berichtsprozess koordinieren wird. Auch wenn es sich dabei nur um eine Person handeln sollte (beispielsweise bei einem Mikrounternehmen), empfiehlt es sich, ein Mitarbeiterteam zusammenzustellen, das idealerweise jede Abteilung Ihres Unternehmens repräsentiert.
  • Die Mitglieder des Nachhaltigkeitsberichtsteams sollten sich mit den G4-Leitlinien vertraut machen. Das bedeutet nicht, dass sie alle Details von G4 kennen müssen. Sie sollten jedoch wissen, wie G4 aufgebaut ist und wo bei Bedarf relevante Informationen zu finden sind. Die GRI empfiehlt, zunächst das Dokument ‘An Introduction to G4: The next generation of sustainability reporting’ (Eine Einführung in G4: Die nächste Generation der Nachhaltigkeitsberichterstattung) zu lesen, bevor Sie sich eingehender mit den G4-Leitlinien beschäftigen. Darin erhalten Sie einen einfachen Überblick über die Hauptfunktionen und Elemente der G4-Leitlinien.
  • Organisieren und halten Sie die ersten Meetings mit den direkt an dem Berichtsprozess beteiligten Personen ab.
  • Ziele dieses Vorgehens:
    • Sicherstellen, dass die oberste Führungsebene den Prozess unterstützt.
    • Erstellen Sie eine erste Liste mit möglicherweise relevanten Nachhaltigkeitsthemen, zu denen die wichtigsten Entscheidungsträger in Ihrem Unternehmen agieren und berichten möchten. Beschäftigen Sie sich mit den Geschäftszielen Ihres Unternehmens sowie dem Nachhaltigkeitskontext, in dem Sie tätig sind, und listen Sie die wichtigsten Auswirkungen auf Wirtschaft, Umwelt und Gesellschaft auf. Sie können diese Liste später verwenden, um besser entscheiden zu können, welche Stakeholder wie zu beteiligen sind (Phase „Verbinden“) und Ihnen anschließend beim Erkennen aller möglicherweise relevanten Themen helfen (Phase „Definieren“).
    • Vereinbaren Sie einen Aktionsplan für den Berichtsprozess: Welche Maßnahmen und Entscheidungen sind (von wem) in der jeweiligen Phase des Berichtsprozesses zu treffen? Der Plan sollte Budgetkalkulationen und gegebenenfalls Personalressourcen enthalten. Die GRI empfiehlt Ihrem Unternehmen, 10 - 12 Monate für den vollständigen Berichtsprozess einzuplanen.
  • Entscheiden Sie, ob Ihr Unternehmen einen ersten Bericht erstellen wird, der den Anforderungen der GRI G4-Leitlinien entspricht oder G4 nur als Referenz verwendet.
  • Damit der Bericht Ihres Unternehmens die G4-Anforderungen erfüllt, muss er die „In Übereinstimmung“- Optionen erfüllen, entweder „Kern“ oder „Umfassend“. Wählen Sie die für Ihre Unternehmen am besten geeignete „In-Übereinstimmung“-Option. GRI empfiehlt Unternehmen, die erstmals einen Bericht erstellen, die „In-Übereinstimmung“-Option „Kern“.
  • Entscheiden Sie, ob Ihr Unternehmen einen eigenen Nachhaltigkeitsbericht erstellen oder Nachhaltigkeitsinformationen in andere Berichte integrieren wird (z. B. Geschäftsbericht).
  • Entscheiden Sie, ob der Bericht Ihres Unternehmens auch andere (nationale bzw. internationale) Standards, Rahmenbedingungen und Bestimmungen wie die Bestimmungen zur Anforderung an Arbeits- und Umweltberichte, denen Ihr Unternehmen zu folgen hat, erfüllen soll.
  • Halten Sie Meetings mit den Mitarbeitern Ihres Unternehmens ab, um ihnen zu erläutern, was zu tun ist, warum dies für Ihr Unternehmen wichtig ist, und was von verschiedenen Abteilungen in verschiedenen Phasen des Berichtsprozesses erwartet wird. Diese Sitzungen sollten der Beginn der laufenden Kommunikation mit dem Personal sein, die über den gesamten Berichtsprozess das Verständnis und die Beteiligung im gesamten Unternehmen sicherstellen soll.

 

3.2 Verbinden

Ziel

Ermittlung und Einbeziehung der wichtigsten Stakeholder.

Vorgehen

  • Zu Beginn empfiehlt es sich, das Prinzip der Einbeziehung von Stakeholdern zu verstehen. Lesen Sie die Definition der GRI des Begriffs Stakeholder sowie die Anleitung der GRI zur Anwendung dieses Prinzips.
  • Ermitteln Sie wichtige Stakeholder, mit denen Ihr Unternehmen über die vorrangigen Nachhaltigkeitsthemen und deren Auswirkungen auf Ihr Unternehmen sprechen wird. Mithilfe der Liste potenziell relevanter Themen, die Ihr Unternehmen in der Phase Vorbereiten erstellt hat, können Sie Ihre Entscheidungen über wichtige Stakeholder anzeigen.
  • Beraten Sie darüber, wie Ihr Unternehmen mit Ihren wichtigen Stakeholdern kommunizieren soll. Zwei wesentliche Faktoren sind bei der Vorbereitung der Einbindung von Stakeholdern zu beachten: das Befragungsziel (Was wird gefragt) und das Befragungsformat (Wie wird gefragt). Mithilfe der Liste potenziell relevanter Themen, die Ihr Unternehmen in der Phase Vorbereiten erstellt hat, können Sie Ihre Entscheidungen, was Sie die Stakeholder fragen möchten, anzeigen. Die Befragungen können in Gruppen oder einzeln erfolgen. Die Befragungen können persönlich oder aus der Ferne durchgeführt werden. Die Form der Einbindung von Stakeholdern ist von dem Befragungsziel, der Art der Stakeholder, der Art Ihres Unternehmens und den verfügbaren Ressourcen abhängig.
  • Als Ergebnis der Einbindung von Stakeholdern erhalten Sie eine Liste mit Nachhaltigkeitsthemen, die Ihre Stakeholder als wichtig erachten. Das Nachhaltigkeitsberichtteam analysiert diese Liste und präsentiert den Hauptentscheidungsträgern die Themen, die in den Bericht aufgenommen werden sollen.

 

3.3 Definieren

Ziel

Definition der wesentlichen Aspekte (was von Bedeutung ist) sowie die Abgrenzungen (wo es von Bedeutung ist) für den Bericht des Unternehmens. Das bedeutet: Themen, die für das Erreichen Ihrer Nachhaltigkeitsziele wirklich wichtig sind, zu definieren, auf den Informationsbedarf der Stakeholder zu reagieren und mit Ihren Auswirkungen auf Wirtschaft, Umwelt und Gesellschaft umzugehen. Diese Themen stehen in direktem Zusammenhang mit Ihren zentralen Unternehmensstrategien.

Vorgehen

  • Ermittlung:
    • Ermitteln Sie eine große Bandbreite an relevanten Nachhaltigkeitsthemen. Verwenden Sie dazu die Berichterstattungsgrundsätze für die Einbeziehung von Stakeholdern und den Nachhaltigkeitskontext.
    • Ihr Nachhaltigkeitsberichtteam wird für jedes als relevant erachtete Thema die entsprechenden Auswirkungen und den Ort ihres Auftretens bewerten müssen.
    • Diese Auswirkungen können in Ihrem Unternehmen, oder in Organisationen, mit denen Sie in Beziehung stehen, auftreten (z. B. Lieferanten, Vertreiber). Möglicherweise wirkt sich ein und dasselbe Thema innerhalb und außerhalb Ihres Unternehmens aus (z. B. Emissionen).
  • Priorisierung: Grenzen Sie die Liste relevanter Themen aus dem vorherigen Schritt auf die wichtigsten Themen (“wesentliche Aspekte”) und wo die Auswirkungen hauptsächlich auftreten (“Grenzen”) ein. Die Berichterstattungsgrundsätze für die Einbeziehung von Stakeholdern und die Wesentlichkeit kommen in diesem Schritt zum Tragen. Das Nachhaltigkeitsberichtteam hat während der Priorisierung u. a. folgende Aufgaben:
    • Für jeden Aspekt die Bedeutung für a.) die Stakeholderbewertungen und -entscheidungen und b.) die Auswirkungen Ihres Unternehmens auf Wirtschaft, Umwelt und Gesellschaft analysieren. Dieser Aspekt kann als „wesentlich“ angesehen werden, da er aus einer dieser Perspektiven bedeutend genug ist.
    • Definieren Sie die Gründe („Kriterien“) dafür, warum ein Aspekt „wesentlich“ ist.
    • Entscheiden Sie, wie viele Informationen für jeden wesentlichen Aspekt offenzulegen sind („Tragweite“). Generell sollten Aspekte mit höherer Berichtspriorität auch eine größere Tragweite haben.
    • Bereiten Sie Empfehlungen mit folgenden Inhalten für die höchsten Entscheidungsträger in Ihrem Unternehmen vor:
    • Liste mit Empfehlungen wesentlicher Aspekte und Grenzen für jeden dieser Aspekte.
    • Die für diese Liste verwendeten Kriterien.
    • Vorschläge für die Menge an Informationen, die für jeden wesentlichen Aspekt offengelegt werden sollte.
  • Validierung: Nun haben die höchsten Entscheidungsträger Ihres Unternehmens anhand der Empfehlungen des Nachhaltigkeitsberichtteams eine abschließende Entscheidung zu treffen. Bei den Diskussionen sollten das Vollständigkeitsprinzip (101, S.7) und die entsprechenden Tests berücksichtigt werden. Lesen Sie die Erläuterung zu diesem Schritt in der G4 Umsetzungsanleitung.

Sie sind nun am Ende der Definitionsphase angelangt. An diesem Punkt sollten Sie alle Standardangaben zu den ermittelten wesentlichen Aspekten und Grenzen sowie zur Einbindung von Stakeholdern machen können.

 

3.4 Prüfen

Ziel

Informationen, die das Unternehmen für die Inhalte des Nachhaltigkeitsberichts sowie die Verwaltung der Nachhaltigkeitsleistung benötigt, sammeln und analysieren. Ihr Nachhaltigkeitsbericht ist nicht nur ein Kommunikationsmittel, sondern auch ein Mittel zur Veränderung. Sobald Sie ein Problem messen können, können Sie es auch angehen, und sobald Sie etwas angehen können, können Sie es verändern.

Vorgehen

  • Gibt es bei Ihnen interne Systeme zum Sammeln der nötigen Informationen oder lassen diese sich rechtzeitig für eine ordnungsgemäße Überwachung und Berichterstattung einrichten? Falls Sie erhebliche Auswirkungen auf wesentliche Aspekte in Einheiten außerhalb Ihres Unternehmens ermittelt haben, sollten Sie sich fragen, wie Sie die Informationen dazu erhalten.
  • Wenden Sie bei Entscheidungen für geeignete Datenerfassungssysteme und -verfahren die Grundsätze zur Bestimmung der Berichterstattungsqualität an. Es gibt zahlreiche Programme und Methoden zur Datensammlung, angefangen bei Word-Dokumenten und Excel-Tabellen bis zu komplexer Software. Beachten Sie bei der Auswahl nicht nur die direkten Kosten neuer Programme, sondern auch die für die Personalschulung und effiziente Programmnutzung benötigte Zeit.
  • Möglicherweise ermittelt Ihr Unternehmen wesentliche Aspekte oder andere Themen, für die es kein Überwachungssystem oder keine Richtlinie gibt. Entscheiden Sie in diesem Fall, welche Informationen nicht weitergegeben werden dürfen und erläutern Sie dies in dem Bericht. GRI gestattet in Ausnahmefällen “Gründe für Auslassungen‘. Diese werden in den Berichterstattungsgrundsätzen und Standardangaben erläutert.
  • Entscheiden Sie, ob Ihr Unternehmen einen Bericht über „SMART”-Ziele veröffentlichen wird, und wie diese Ziele lauten. Dabei kann es um die Leistung Ihres Unternehmens hinsichtlich der wesentlichen Aspekte gehen. Ein Ziel kann auch sein, Verfahren und Systeme zu verbessern (oder neue einzuführen). „SMART“-Ziele sind wichtig, um während des Berichtsprozesses eine Vorstellung von den nächsten Schritten zu erhalten.
  • Entwickeln Sie Verfahren, mit denen Ihr Unternehmen Fortschritte bei den wesentlichen Aspekten zuverlässig überprüfen und feststellen kann, wie effektiv Ihre Überwachungssysteme sind.

 

3.5 Berichten

Ziel

Fertigstellung und Veröffentlichung des Nachhaltigkeitsberichts.

Vorgehen

  • Stellen Sie für jeden Datenpunkt sicher, dass die erforderlichen GRI-Standardangaben gemacht werden.
  • Ihr Bericht sollte sowohl eine komplette Übersicht geben als auch präzise Aussagen enthalten. Vereinbaren Sie klare Fristen für das Feedback und die abschließende Freigabe.
  • Erstellen Sie mithilfe des auf der GRI-Website vorhandenen GRI-Inhaltsindexes ein Inhaltsverzeichnis. Jede „In Übereinstimmung“-Option erhält ein eigenes Inhaltsverzeichnis. Diese werden in den Berichterstattungsgrundsätzen und Standardangaben erläutert.
  • Hat Ihr Unternehmen beschlossen, den Bericht extern prüfen zu lassen? Wenn ja, stellen Sie sicher, welche Standardangaben extern geprüft wurden (und welche nicht) und nennen Sie diese in der Spalte „externe Prüfung“ im Inhaltsverzeichnis. Stellen Sie außerdem sicher, dass alle für die externe Prüfung (Standardangaben über die Prüfung) erforderlichen Informationen vorliegen.
  • Entscheiden Sie, wie der Bericht präsentiert wird. Dazu gehört die Präsentation des gesamten Berichts sowie die Präsentation spezifischer Informationen aus dem Bericht für bestimmte Stakeholder-Gruppen. Dazu müssen Sie genau wissen, wer Ihre Leser sind, an welchen Informationen diese jeweils interessiert sind und ob der Bericht (oder Teile davon) für bestimmte Stakeholder-Gruppen zu übersetzen ist. 
  • Die GRI kann auf Anfrage den Bericht prüfen, wenn Ihnen die finale Fassung vorliegt. Momentan bietet die GRI unter der Bezeichnung Materiality Matters („Auf das Wesentliche kommt es an“) einen Prüfdienst für Berichte nach GRI-Standards. Bei der Prüfung geht es hauptsächlich um die Allgemeinen Standardangaben. Außerdem wird geprüft, ob diese in der finalen Fassung des Berichts klar platziert sind.
  • Nun kann Ihr Unternehmen den Bericht veröffentlichen. Dies kann auf der Website Ihres Unternehmens, als gedruckte Publikation sowie als Mitteilung an alle an dem Prozess beteiligten Stakeholder erfolgen.
  • GRI bietet Ihrem Unternehmen an, den Bericht kostenlos bei der GRI registrieren zu lassen. Er erscheint dann in der Online-Datenbank der GRI für Nachhaltigkeitsangaben. Die GRI kann auf diese Weise Nachhaltigkeitsberichte auf der ganzen Welt präsentieren und Ihrem Bericht eine Öffentlichkeit verschaffen. Möglich ist das über die Website der GRI.
  • Organisieren Sie eine offizielle Präsentation und Feier zur Veröffentlichung, um der harten Arbeit der an dem Berichtsprozess Beteiligten Anerkennung zu zollen.

Sammeln Sie externes und internes Feedback zu den im Laufe des Prozesses gemachten Erfahrungen. Dies ist bereits der erste Schritt zur Vorbereitung des nächsten Berichtszeitraums. An diesem Punkt kommen wir zurück zu Schritt 4: Überprüfung der Schritte zur Festlegung der wesentlichen Aspekte und Grenzen.

 

4. Zuordnung greenQuality-Portfolio

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5. Verwandte Themen

CSR, Umweltschutz, Arbeits- und Gesundheitsschutz, Qualitätsmanagement

 

6. Quellen

  • Handbuch Nachhaltigkeits-Management 2., korrigierte Auflage, WTSH Wirtschaftsförderung und Technologietransfer Schleswig-Holstein GmbH, 2018

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