Qualitätsmanagement, Qualitätssicherung

Balanced Scorecard

(Quelle: dizanna - depositphotos.com)

14.01.2021 - In den 90er-Jahren in den USA entstanden, verbindet die Balanced Scorecard Strategiefindung und -umsetzung. Die traditionellen finanziellen Kennzahlen werden hier durch eine Kunden-, eine interne Prozess- und eine Lern- und Entwicklungsperspektive ergänzt.

1. Executive Summary

Die Balanced Scorecard ist eine Übersicht der wichtigsten strategischen Ziele eines Unternehmens. Mit ihrer Hilfe werden den Zielen Kennzahlen, Zielvorgaben und Maßnahmen zugeordnet und in einer einheitlichen Ansicht zusammengefasst. Dadurch soll die praktische Umsetzung der Unternehmensstrategie im operativen Geschäft vereinfacht und die Vision des Unternehmens verwirklicht werden.

 

2. Definition

Die Balanced Scorecard (BSC; deutsch: ausgewogener Berichtsbogen) ist ein Konzept zur Messung, Dokumentation und Steuerung der Aktivitäten eins Unternehmens im Hinblick auf seine Vision und Strategie.

 

3. Ziele und Nutzen

  •  Eine BSC hilft dabei, kritische Erfolgsfaktoren an einer Strategie auszurichten, und zwar auf allen Ebenen Ihres Unternehmens.
  •  Eine BSC vermittelt dem Management ein umfassendes Bild der Geschäftstätigkeit.
  •  Die Methode der BSC vereinfacht die Kommunikation und das Verständnis von Geschäftszielen und Strategien auf allen Ebenen einer Organisation.
  •  Das BSC-Konzept ermöglicht strategisches Feedback und Lernen.
  •  Durch Fokussierung auf das Wesentliche unterstützt eine BSC Sie bei der Reduktion der gewaltigen Informationsmengen, welche Ihnen von den IT-Systemen zur Verfügung gestellt werden.

 

4. Anwendung

Die Balanced Scorecard ist universell einsetzbar. Oft wird eine BSC als Steuerungsmittel der Unternehmensführung und im Controlling eingesetzt.

Jedoch sind auch einzelne Unternehmensbereiche auf strategisches Management angewiesen.

Die Erstellung einer BSC ist also auch in Unternehmensbereichen wie dem

  •  Personalmanagement,
  •  Marketing oder der
  •  Logistik

sinnvoll.

Wichtig ist, dass die BSC keine Strategien oder Vision entwickelt, sondern bei deren Umsetzung unterstützt. Eine BSC erfordert bereits vorab eine konkrete Strategie und Vision, die realisiert werden soll.

 

5. Vorteile und Grenzen

5.1 Vorteile

  •  Schafft auf einen Blick Transparenz über wichtige Kennzahlen
  •  Betrachtet das Unternehmen ganzheitlich (auch nicht-finanzielle Kennzahlen)
  •  Übersetzt Kennzahlen verständlich für alle Mitarbeiter
  •  Führt zu klarer Kommunikation des strategischen Vorhabens
  •  Erleichtert Change-Management-Prozesse
  •  Ist mit anderen Managementinstrumenten kombinierbar (z. B. PDCA-Zyklus)
  •  Ist flexibel individualisierbar

 

5.2 Grenzen

  •  Schwierigkeiten bei der Umsetzung der Ziele/Strategien in Kennzahlen
  •  Ressourcenintensiv
  •  Abhängigkeiten der einzelnen Perspektiven werden oft unterschätzt und generieren eine hohe Aufwandsintensität

 

6. Erstellung und Ablauf

Bei der Einführung muss ein Unternehmen zuerst eine Vision und Strategie formulieren. Jede Strategie wird in Perspektiven, Ziele und Kennzahlen übersetzt. Die Auswahl relevanter Daten ist entscheidend, um sich den strategischen Zielen zu nähern. Die Ziele müssen schließlich in Planungen und Vorgaben umgesetzt werden.

1. Vision entwickeln

2. Strategie definieren

3. Perspektiven, Ziele und Kennzahlen ermitteln

4. Ursache-Wirkungszusammenhänge bestimmen

5. BSC erstellen und auswerten

6. Maßnahmenpläne erstellen

7. BSC weiterentwickeln

 

Perspektiven und deren Kennzahlen

Die Balanced Scorecard betrachtet grundlegend vier Perspektiven. Unterhalb befinden sich die jeweiligen Kennzahlen:

1.  Finanzperspektive

  •  Gewinn oder Ertrag
  •  Rendite
  •  Umsatzwachstum
  •  Cashflow
  •  Liquidität

2. Kundenperspektive

  •  Produktqualität (Kundenbewertung)
  •  Anzahl der Käufe
  •  Anzahl der Neukunden
  •  Bestellverhalten (z. B. Warenkorbabbrüche)
  •  Zahlungsverhalten (z. B. Konversionsraten)

3. Prozessperspektive

  •  Kosten
  •  Durchlaufzeit
  •  Lieferzeit
  •  Fehlerrate
  •  Reklamationsquote

4. Entwicklungsperspektive

  •  Weiterbildungstage oder -stunden von Mitarbeitern
  •  Mitarbeiterzufriedenheit (z. B. Bewertung in Umfrage)
  •  Krankenstand
  •  Personalfluktuation
  •  Anzahl der Innovationen in einem Zeitraum

Jede Perspektive der BSC wird in verschiedene Elemente unterteilt:

 

Abbildung 1: Perspektiven Balanced Scorecard                                 Quelle:www.studyfix.de

 

  •  Ziele: Welche strategischen Ziele möchten wir erreichen?
  •  Kennzahlen: Welche Messgröße ziehen wir für die Bewertung des Ziels heran?
  •  Soll-Vorgaben: Wo möchten wir hinkommen?
  •  Maßnahmen: Wie werden wir aktiv, um das Ziel zu erreichen?

Diese Daten werden in einer Excel-Tabelle oder mit Hilfe einer Software zusammengetragen und ausgewertet.

Um die Maßnahmen zu realisieren wird im darauffolgenden Schritt ein Maßnahmenplan erstellt.

Des Weiteren ist die Balanced Scorecard kein einmaliger Prozess, sondern wird immer wieder durchlaufen und weiterentwickelt.

 

7. Zuordnung greenQuality-Portfolio

  •  Home_of_Quality
  •  Home_of_Process
  •  Home_of_Strategy

 

gQ-Knowledge-Owner

  •  Georg Flammersberger

 

8. Quellen

  •  https://www.controlling-wiki.com/de/index.php/Balanced_Scorecard
  •  https://studyflix.de/wirtschaft/balanced-scorecard-1911
  •  http://www.balanced-scorecard.de/konzept.htm
  •  https://ifm-business.de

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